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"Die letzte Brücke"
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<div class="artikel90"> ={{PAGENAME}}= {{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Tiroler Bauernzeitung | texttyp = Satire | erscheinungsdatum= 6. Juni 2002 | kategorien= Transit; 2002 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} [[Datei:Transit 2002b.jpg|thumb|340px|Die Europabrücke während des Baus im Jahr 1962]]Eine ungewöhnliche Lösung des Transitproblems - eine Satire über unser Land Vorspann der Redaktion: In der nicht ganz ernstzunehmenden Satire "die letzte Brücke" beschreibt der freie Mitarbeiter der Tiroler Bauernzeitung, Winfried Hofinger, die Zukunft des Transits in Tirol. Es geschah am 1. August 2006: Um vier Uhr früh stürzte die Europabrücke der Brennerautobahn (nach einer Detonation, die bis nach Innsbruck zu hören war) in sich zusammen. Das Datum war mit Bedacht gewählt: Genau 30 Jahre zuvor war die Wiener Reichsbrücke in die Donau gestürzt. Am selben Tag des Jahres 1976 verunglückte der heutige Bundespräsident Prof. Nikolaus Lauda in seinem Rennauto schwer. Die Folgen dieses Ereignisses waren allen Verantwortlichen klar. Landeshauptmann Wendelin Weingartner verschob eine längst geplante Jagdreise und trat mit Sorgenfalten auf der Stirn vor die Fernsehkameras: Wo die Täter zu suchen seien, wüsste jeder aufrechte Tiroler. Die Vorbereitungen zum Landesumzug 2009 würden durch diese ruchlose Tat aber nicht gestoppt. Auch der Termin seines Rücktrittes, der erste Tag des Jahres nach dem Tiroler Jubeljahr, bleibe aufrecht. Die Bundeskanzlerin Susanne Riess-Passer wies jede Verantwortung ihrer Partei für dieses Ereignis routiniert von sich. Auch Jörg Haider sei ganz unschuldig. Der Schweizer Bundespräsident verwies darauf, dass zwischen diesem Desaster und dem Bundestag der Eidgenossen am 1. August kein Zusammenhang bestehe. Die Mautpreise auf den Schweizer Autobahnen würden sicher nicht mehr als verdoppelt werden. Fritz Gurgiser, der für das Straßenwesen verantwortliche Landesrat, war am 1. August im Ausland. Er konnte glaubhaft versichern, dass er von dem allem nichts gewusst hatte. Er konnte belegen, dass er seit über zwanzig Jahren jede noch so kleine Demonstration - zuerst des Transitforums, nun seiner Partei, der ATTP, der Anti-Transit-Partei - schriftlich angemeldet hatte. Es fand sich in allen Unterlagen der Staatspolizei auch nicht der geringste Hinweis dafür, dass "der Fritz" je zu Gewalt aufgerufen hatte. Er hatte immer von erfolgreichen Verhandlungen geträumt. Wer stand dahinter? Die Staatspolizei war in der Ausforschung der Hintermänner und -frauen ebenso erfolglos wie ihre New Yorker Kollegen, die auch noch immer nicht wussten, wer letztlich die Zwillingstürme von Manhattan auf dem Gewissen hatte. Und das nach so vielen Jahren! Die Auswertung der allen Vorstandsmitgliedern der ATTP eingeschossenen Sender ergab gar nichts. Fritz, wie gesagt, auf einem Urlaub im Ausland. Die alten Kämpfer von einst wurden zwar noch regelmäßig beschossen, aber viel mehr als Urlaubsfahrten, Familienfeiern mit ihren Enkeln, Besuche bei Freunden, Bergwanderungen war nicht auszumachen. Zum ersten Jahrestag der Sprengung, also am 1. August 2007, traf bei den Zeitungen und beim Staatsfunk überraschend der folgende Bekennerbrief ein: "Um der Polizei weitere Nachforschungen zu ersparen, teilen wir mit, dass wir die Sprengung der Europabrücke vor einem Jahr organisiert haben. Unsere Gruppe besteht aus mehreren Tirolern und Ausländern. Wir konnten den Missbrauch unseres Landes als Transitstrecke für Fernlaster und PKW nicht länger ertragen. Da alle Bemühungen in Wien und Brüssel gar nichts brachten, haben wir zur Selbsthilfe gegriffen. Eine Enttarnung unserer Personen würde uns und unsere Familien in ähnliche Schwierigkeiten bringen wie damals die Südtiroler Bumser - deren Hintermänner in Nordtirol gefeiert wurden, während sie jahrzehntelang verfolgt wurden. Die größte Energie verwendeten wir darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Der Erfolg gibt uns recht. Der Nutzen für das Land ist wesentlich größer als der Schaden. Ja, es gibt eigentlich keinen Schaden." Die Folgen der Untat Zunächst war das Chaos enorm. Alle Ausweichrouten zusammen waren keineswegs in der Lage, jene Fernlastzüge aufzunehmen, die bisher über den Brenner gefahren waren. Sowohl in der Schweiz wie im Osten Österreichs brach der Verkehr auf den Alpenpässen täglich mehrfach zusammen. Auch die Aufhebung aller bisher bestehenden Nachtfahrverbote, aller Gewichtsbeschränkungen half da nichts. Der Schwerverkehr behinderte den Personenverkehr, worauf die italienische Tourismuswirtschaft die Federführung in der Problemlösung übernahm. Innerhalb von zwei Jahren waren die Alpen mir einer neuen Eisenbahn und mit zwei Förderbändern für genormte Container unterfahren. Die alte Brennerstraße benützten fast nur mehr jene Innsbrucker, die im Wipptal eine Bergtour unternehmen wollten. Die Atemluft wurde deutlich besser; die Bäume trieben im Frühjahr wieder aus. Auch auf mehrfache Aufforderung, sich zu melden, damit man ihnen das Verdienstkreuz des Landes verleihen könnte, meldeten sich die Täter nicht. Sie wollten so lange warten, bis alle nur möglichen Forderungen verjährt wären. Soweit der Stand im August 2009. Und im September ist der große Landesumzug, zu dem die Südtiroler mit der neuen Brennereiseneibahn in einer halben Stunde von Bozen nach Innsbruck fahren werden. </div> [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] [[Kategorie:Transit]] [[Kategorie:2002]]
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