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Tourengeher leben länger!
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<div class="artikel90"> ={{PAGENAME}}= {{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Tiroler Bauernzeitung | texttyp = Artikel | erscheinungsdatum= ?1987 | kategorien= Skipisten; Tourismus;1987 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} Als es um den Faschingsausklang im Tal in Strömen regnete, da trösteten sich zünftige Tourengeher damit, daß es in der Höhe, in jenen Regionen, in denen sie in den nächsten Wochen "gehen" wollen, viel geschneit hat. Im Kühtai, wo ohnedies zu wenig Schnee war, gleich über einen Meter. Wenn das noch alles ordentlich durchfriert, dann kann daraus noch ein passabler Firn werden. An sich war der Schnee heuer bisher nicht so, wie ihn sich die Tourengeher wünschen. Im Jänner hat es wochenlang nicht geschneit - da lag auf vielen Almen ein Bruchharsch wie selten. Das Abfahren ist zwar bei den meisten Touren nicht so wichtig wie der Aufstieg, aber das heißt noch lange nicht, daß der Bruchharsch dem Pulverschnee vorgezogen würde. Also gingen sie in die Jungwälder, weil dort der Schnee noch am besten war, und sie kamen mit Jagd- und Forstgesetz in Konflikt. Ob sie das alle wissen? Die Kammer hat dieses Problem auf einer Musterskitour zur Diskussion gestellt. Den Tourenfahrern gaben wir zu bedenken, sie sollten Flächen mit Bäumen unter 3 m Höhe unbedingt meiden (es ist ihr Betreten auch forstgesetzlich verboten); einzelne Jungpflanzen und Gruppen von ihnen unter älteren Bäumen besonders schonend behandeln; ihr Fahrzeug so abstellen, daß es die Einheimischen und andere Tourengeher nicht behindert; das Wild nicht erschrecken (durch überflüssiges Geschrei im Wald) und schon gar nicht hetzen; allen Unrat wieder mit ins Tal nehmen; Geld im Tal lassen, das Ihnen einen schönen Tag geschenkt hat. Am letzteren spießt es sich. Es wird berichtet, daß zu manchen Unterländer Tourenzielen die Bayern ähnlich einfallen wie im Sommer die Schwammerlsucher. Sie lassen außer Bierdosen fast nichts da. Sie bezahlen natürlich auch dem Eigentümer dieser Flächen nichts. Wir von der Landeslandwirtschaftskammer sind der Meinung, daß die Fremdenverkehrsverbände und die Gemeinden da wichtige Funktionen zu erfüllen hätten, denn der Tourenskilauf ist eine Erweiterung des touristischen Angebotes einer Region. Die Gemeinden sollten Parkplätze errichten, damit das Verparken der Höfe und Güterwege aufhört. Die Frage der Entschädigung von Grundeigentümern, die, fernab von Seilbahnbetrieben, erhebliche Lasten aus dem Tourenskilauf tragen, wird gemeinsam von Gemeinden und Fremdenverkehrsverbänden zu lösen sein. In der Diskussion um das Ausufern des Tourenskilaufes sind die "Pistenflüchtlinge", jene, die von den Skiautobahnen in den Tiefschnee abweichen, zu Unrecht ungeschoren geblieben. Zu diesen "Variantefahrern" meinen wir: Grundeigentümer und Seilbahnunternehmer sollten gemeinsam darüber nachdenken, wie das Geschehen neben den Pisten in geordnete Bahnen gelenkt werden kann: * Wenn Tiefschnee - Abfahrten zum Angebot eines Skigebiets gehören, dann sind sie ähnlich vertraglich zu regeln wie die Pisten; * Die Absperrung von ausdrücklich und vertraglich nicht dem Skibetrieb gewidmeten Flächen obliegt im Einzugsbereich von Seilbahnen dem Betreiber dieser Seilbahnen. Gegen das Eröffnen von "wilden" Abfahrten abseits der Vertragsflächen müssen sich die Grundeigentümer schon deshalb wehren, weil sie Ersitzungen fürchten müssen. * Die Seilbahnen sollen in dieser Frage aufklärend wirken. Die Bestafung jener, die sich nicht an Gesetze, an Absperrungen halten, durch die Seilbahnen - etwa durch den Entzug des Skipasses - ist gesetzlich nicht gedeckt. * Wir wollen keine Pistenpolizei. Andererseits muß uns allen, gerade angesichts der vielfältigen anderen Bedrohungen des Gebirgswaldes, an einer Schonung der Verjüngungsflächen gelegen sein. So wenig die Seilbahnen für den Toureskilauf fernab von jeder Seilbahn zuständig sind, so sicher sind sie von den Variantenfahrern unmittelbar neben der Piste mitbetroffen. Der Skifahrer zwischen diesen beiden Fällen, wer z.B. eine Viertelstunde von der Bergstation zu einer Tiefschneeabfahrt wandert, der typische "Variantenfahrer", schafft die meisten Probleme. Auch er kann einsichtig gemacht werden und sich dann wie ein guter Tourengeher verhalten. Musterbeispiel LUNGAU Ein gutes Beispiel, wie diese Probleme gemeinsam lösbar sind, lieferte der Lungau. Der Fremdenverkehrsverband dieses Salzburger Gaues gab einen Skitourenführer heraus, an dem Bauern, Förster, Alpenverein, Bergrettung und Fremdenverkehr gemeinsam gearbeitet haben. Hier werden Tourenwege durch Jungwälder erst gar nicht beschrieben. Der nun einmal bestehende Drang, abseits von Skiautobahnen sein Glück zu suchen, wird damit in vernünftige Bahnen gelenkt. </div> [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] [[Kategorie:Skipisten]] [[Kategorie:Tourismus]] [[Kategorie:1987]]
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