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Es war ein Schütz...
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{{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = präsent | texttyp = Kommentar; Scheibenwischer | erscheinungsdatum= ?1977 | kategorien= Jagd; 1977 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} <div class=artikel300> ={{PAGENAME}}= Man wird nicht alles dagegen einwenden dürfen, daß heuer des 150. Todestages des großen Ludwig van gedacht wird. Aber wenigstens daran erinnern wird man schon sollen, daß im kommenden Herbst der 100. eines ebenfalls großen Deutschen fällig ist: Am 6. November feiert ihn die kleine Gemeinde jener, die vom Wildschutz Georg Jennerwein mehr weiß, als daß er von hinten angeschossen ward, daß man ihn erst am neunten Tage fand, am Peißenberg ... man wird sich aufmachen "nach Schliersee, seinem Lieblingsort", und an seinem schmucken Grab, das wunderschönkitschige Jennerweinlied im Ohr, für seine Seele beten. Denn Engel war er ja wirklich keiner. Der Jäger Pföderl hat ihn erschossen. Warum? "Bin ihm ja schon lange nachgegangen, dem Lumpen! Habe was abzurechnen gehabt mit ihm, aber nie bis heute hat sich eine Gelegenheit dazu geschickt. Ein Dirndl hat er mir abwendig gemacht, den größten Spott hat er mir angetan, wie er mir vor alle Leut mit dreckiger Rede seinen Gamsbart über das Gesicht gestrichen hat - und damals habe ich ihm Rache geschworen." "Von hinterrücks hast du ihn erschossen ...? Das ist ja Mord!" "Hätte ich etwa noch lange Umständ machen sollen und mich anmelden: ,Herr Wildschütz, bald Sie mit der Brotzeit fertig sind, stehe ich zu Ihrer Verfügung und wir schießen ein bißl aufeinander!' Na, da habe ich den kürzeren Prozeß gemacht." Später, nach der ordnungsgemäßen Meldung, schickt der Förster den Jagdgehilfen noch einmal an den Tatort. "Er hat noch gelebt! Aber er war schon beim letzten Schnaufen! Da hab ich ihm noch zwei Schusse gegeben und zwar mit seinem eigenen Stutzen! Nun können sich die Leute denken, was sie wollen!" - "Pföderl - mir graut vor dir!" Lechenauer stürzte aus der Kammer seines Kollegen. Des feigen Mörders. So schildert Georg Stöger-Ostin die dramatischen Stunden des 6. November 1877. Unschuldig war er nicht, aber schad ist's um ihn und diese Art der Exekution! "Oh feiger Jager, das ist eine Schande, und bringet dir gewiß kein Ehrenkreuz, er fiel gar nicht im offnen Kampfe, der Schuß von hinten er beweist's..." So heißt's im Liedl. Was soll das alles heute? Was ist daran, außer daß es genau hundert Jahre her ist? Während überall die Wildstände ein Ausmaß annehmen, das dem Wald allerschwersten Schaden zufügt, hat der Gesetzgeber eine Strafrechtsreform verabschiedet, die für alles und jedes geringere Strafsätze normierte - und die als einzigen Tatbestand die Wilddieberei mit höheren Strafen bedroht! Welche Unkenntnis der Volksseele, welche Unkenntnis ihrer Leidenschaften. Und welch Schaden für den österreichischen Wald, dem vom Standpunkt des Forstmannes aus nichts besser täte als eine, große Zahl von Wilderern. </div> [[Kategorie:Jagd]] [[Kategorie:1977]]
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