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Darf die Werbung lügen?
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<div class="artikel90"> ={{PAGENAME}}= {{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Tiroler Bauernzeitung | texttyp = Artikel | erscheinungsdatum= ?2004 | kategorien= Werbung; Biomasse;2004 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} Zu einem Vorstoß der Ölheizer gegen die Biomasse Darf die Werbung lügen? Besucher aus nördlichen Staaten betrachten ganz erstaunt unsere Werbeplakate. Es sei in ihren Ländern schon lange nicht mehr sinnvoll, mit nackten Weibern (auf Norwegisch heißen die Frauen die Weiber ...) zu werben. Eine Werbung, wie sie unlängst eine österreichische Bank im Fernsehen brachte - eine junge Frau erleidet in der Straßenbahn beim Gedanken an eine bestimmte Kreditform einen Orgasmus - das sei bei ihnen schon längst nicht mehr möglich. Nicht weil man so moralisch oder prüde sei. Sondern weil sich die Weiber das nicht gefallen ließen und daher eine Bank, die so wirbt, geschlossen boykottieren würden. Milch und Sex Man darf sich als einer, der im agrarischen Bereich daheim war und ist, auch fragen, was sich die Milchproduzenten im Osten unseres Landes dabei denken, wenn sie derart sexistisch für ihre Fruchtjoghurts werben. Ob da nicht schon emanzipierte Frauen bewusst und deshalb auf derlei Sachen verzichten? Und da die Frauen den Großteil der Lebensmittel einkaufen, werden sich die Nacktszenen gar nicht lohnen. Es gibt, zumindest in meinem Bekanntenkreis, mehr emanzipierte Frauen, als sich mancher Macho träumen lässt. Übrigens Milchprodukte: Der Unileverkonzern beauftragte vor vielen Jahren eine von ihm voll finanzierte Universität in den USA, den wissenschaftlichen Beweis dafür zu erbringen, dass der Verzehr von Kuhmilch und Milchprodukten den Cholesterinwert gefährlich ansteigen lassen würde. Obwohl inzwischen das Gegenteil x-fach bewiesen ist, und obwohl längst bekannt ist, wer da in wessen Auftrag ein bezahltes Ergebnis liefern musste, essen nicht nur Amerikaner No-fat-Joghurt, trinken sie No-fat-milk, und dazu dreimal und viermal mehr Brot als unsereiner. Und obwohl sie keine Milchfette zu sich nehmen, sind sie fett und krank. Öl statt Holz? Nun aber endlich zum Thema: Ein "Institut für wirtschaftliche Ölheizung" hat dieser Tage ein Inserat geschaltet, in welchem alles, was angeblich gegen das Holzheizen spricht, mit dem Mantel der Wissenschaftlichkeit versehen, dargelegt wird. Es wird sogar zugegeben, dass die Ölversorgung "bis weit in dieses Jahrhundert gesichert" ist. Na, so was: Was ist denn dann in jenen Jahren, die hinter diesem doch recht ungenauen Datum liegen? Soll uns das alle nicht bekümmern? Holzheizungen ohne nachgeschaltete Staubabscheidung seien besonders schädlich, weiß das überaus unabhängige Forschungszentrum. Welches Biomassewerk hat denn keine nachgeschaltete Staubabscheidung? Wenn übrigens etwas wesentlich mehr Staub und Ruß abscheidet, als erlaubt sein sollte, dann sind das die Dieselfahrzeuge. Rußproblem Warum da einfach weggeschaut wird, obwohl die Lösung des Rußproblems längst bekannt ist, muss dem einfachen Staatsbürger erst einmal erklärt werden. Will man es sich mit den vielen Dieselfahrern (der Verfasser eingeschlossen), nicht verderben? Die Geschichte erinnert an die Werbung der Betonerzeuger in jenen Zeiten, als sich das Bauen mit Holz auch in Mitteleuropa ein klein wenig entwickelte. Da wurden ohne Hemmung in bezahlten Werbungen wunderschön brennende Holzhäuser gezeigt. Ohne Zweifel: Holz brennt besser als Beton. Aber: Ein abgebranntes Holzhaus ist wesentlich billiger zu entsorgen, als eines aus Beton und Plastik. Industriehallen aus Holz sollten eigentlich von der Feuerversicherung besser behandelt werden als solche aus Beton oder Stahl - aus einer brennenden Holzhalle kann man, nachgewiesen, in aller Ruhe die Maschinen retten, ohne fürchten zu müssen, dass einem das angesengte Dach auf den Kopf fällt. Das Betreten einer Stahlbetonhalle ist beim ersten Aufflackern eines Feuers lebensgefährlich. Warum Werbung? Was kann man aus der Werbebotschaft der Ölheizer ablesen? Offenbar wird die Zunahme der Biomasseheizungen von der Konkurrenz sehr ernst genommen, sonst würde man nicht teures Geld für die Verbreitung von Horrorgeschichten, Lügen und Halbwahrheiten ausgeben. Eine Breitseite versetzen die Ölbarone auch der C02-Neutralität der Biomasse: Weil Holz mit Auto ins Werk geführt wird, wird wieder Öl bzw. Benzin verbrannt. Aber geh! Wird Öl denn mit Pferdefuhrwerken geliefert? Ein Vorschlag für künftige Werbeaussagen gegen die Holzheizungen: Wenn Holz im Wald geerntet wird, geschieht das mit Motorsägen, die auch mit Benzin betrieben werden. Und davon haben wir ja nur mehr "bis weit in dieses Jahrhundert" genug Zusammenfassend: Die Werbung darf lügen. Aber sie soll den Bürger nicht für dumm verkaufen, sonst erreicht sie das Gegenteil dessen, was der Auftraggeber will. Aber das kann uns schon wieder einerlei sein. </div> [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] [[Kategorie:Werbung]] [[Kategorie:Biomasse]] [[Kategorie:2004]]
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