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Gnadenfrist für den Wald?
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<div class="artikel90"> ={{PAGENAME}}= {{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] | texttyp = Artikel | erscheinungsdatum= 3. November 1988 | kategorien= Waldsterben; 1988 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} </div> Waldschadensbericht 1988 Leichte Erholung, aber keine allgemeine Entwarnung • Lösung der Wildfrage notwendig Hat also jener Fuhrunternehmer recht, der vor ein paar Jahren sagte, in zehn Jahren würde kein Mensch mehr vom „Waldsterben" reden? Leider und ganz sicher nicht. Auch wenn im Durchschnitt fast alle Werte von 1987 auf 1988 besser geworden sind, die Verlichtung zurückgegangen ist - die Durchschnittswerte sagen wenig aus über den Krankheitszustand der Kranken. Überleben nur die Fichten? Im Osten Österreichs siechen zur Zeit die Eichen dahin, und das in jenen Trockenzonen, in denen sie natürlich daheim sind. Bei uns im Westen, in Tirol und in Vorarlberg, sind nur mehr 35 Prozent bzw. 40 Prozent der Tannen gesund. Da auch die Buchen in Tirol nur zu 45 Prozent gesund sind, heißt das, daß ausgerechnet in jenen Regionen des Landes, in denen die Buchen-Tannen-Fichten-Mischwälder hingehören, also im Nordalpenbereich, auf Dauer nur die Fichten überleben werden. In der Verjüngung besorgt das Wild den Rest. Allen Bemühungen der Jagdbehörden zum Trotz ist im Nordalpenbereich fast nirgends eine Verjüngung von Buche und Tanne außer Zaun möglich. Der große Gewinn aus dem jahrelangen Trommelfeuer ist der: Vieles, was in Österreich seit 1980 erreicht wurde, das neue Altölgesetz, das neue Dampfkesselemissionsgesetz, die Verordnungen zur Durchführung des Forstgesetzes, die Schaffung des Umweltfonds, die Einführung der Katalysatorpflicht -das alles war nur möglich, weil alle Forstleute einstimmig und ständig darauf hingewiesen haben, wie ernst es um unseren Wald steht. (Präsident Orsini-Rosenberg hat in Imst bemerkt, daß in der Wildfrage Forstleute wie Politiker keineswegs so konsequent seien, weil da viele von ihnen befangen sind. Wenn jetzt die Immissionsschäden tatsächlich nachlassen, wird Energie frei für eine endgültige Lösung der Wildfrage.) Die allgemeine Stimmung, daß es mit dem Wald bergab geht, und das sogar im wörtlichen Sinn, hat freiwillige Entscheidungen und Opfer der Betriebe, der Konsumenten, der Kraftfahrer gebracht, die auch dann richtig sind, wenn die Apokalypse nun ausbleibt. Es ist die Annahme erlaubt: Neben dem Intensivstation-Wetter der vergangenen Jahre mögen es gerade diese vielen Maßnahmen gewesen sein, die im Durchschnitt zu einer leichten Besserung geführt haben. Dort, wo sich nichts verändert hat, etwa bei der Verkehrsbelastung auf Europas Durch-zugsstraße Nr. 1, ist auch der Waldzustand nach wie vor sehr ernst. Im Nordalpenbereich, wo auf armen Böden überalte Bestände dem Schadstoffim-port ungeschützt ausgesetzt sind, wo das Wild die Verjüngung verbeißt oder entmischt, muß jedem, der Statistiken vernünftig liest, weiterhin das Grausen kommen. Zu Recht Alarm geschlagen Es kann also leider nicht allgemeine Entwarnung gegeben werden. Allen, die in den vergangenen Jahren privat oder betrieblich in die Umweltentlastung investiert haben, gilt der Dank der Waldbesitzer. Von 1984 bis 1987 sind jährlich zwei bis vier Prozent der Bäume von „gesund" in die verschiedenen Schadstufen eingewandert. In Kenntnis der Zustände in Böhmen (1984 Lehrfahrt des Landtages, des Forstvereines und der Kammer dorthin) wurde zu Recht Alarm geschlagen. Niemand kann jetzt vorhersagen, ob die Trendwende von Dauer ist. Zwei, drei heiße Sommer, weitere Zunahmen im (Transit-)Verkehr von Lkw und Pkw, weiterhin keine Filter in den thermischen Kraftwerken im Osten wie in den Schwerindustriezentren Nordwesteuropas ... Alle Forstleute, alle Waldbauern, alle Mitbürger wären froh, wenn die Voraussage, daß es um die Jahrtausendwende in Mitteleuropa keine gesunde Tanne mehr gibt, falsch ist. Nun wäre die Gnadenfrist zu nützen, um jetzt alles das anzugehen, was die Luft weiterhin entlastet. Die allgemeine Konjunktur erlaubt es, den Verschmutzern gewisse Kosten aufzubürden. Es geht ja nicht „nur" um den Wald, sondern auch um die Menschen in unserem Lande und um ihre Zukunft. Hofinger [[Kategorie:Waldsterben]] [[Kategorie:1988]]
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