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{{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Die Furche | texttyp = Kommentar | erscheinungsdatum= März 1996 | kategorien= FPÖ; 1996 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} <div class=artikel300> ={{PAGENAME}}= Es seien, so sagte Tucholsky einmal sinngemäß, doch immer dieselben paar hundert Leute, mit denen man Umgang habe. Stimmt. Aus diesem beschränkten Umgang zu schließen, daß alle so dächten wie wir, ist ein grober Fehler. Beispiel: Ich war beruflich mit hundert Bauern und Bäuerinnen unterwegs, mit bildungswilligen Menschen. Beim Abendessen kam man an unserem Tisch auf den letzten "Stadel" zu sprechen. Als ich sagte, daß ich mir so etwas doch nicht anschauen würde, da waren sie ganz enttäuscht: Einer, den sie für einen netten Menschen gehalten hatten, spielte offenbar nicht mit. Was der wohl an den Samstagabenden, wenn endlich wieder "Stadel" ist, treibt? Anderes Beispiel: Als ich, vor einigen Jahren, ehrenamtlicher Bewährungshelfer war, da war diese Welt, in die ich da eintauchte, für alle Menschen aus meinem Umkreis eine ganz unbekannte - vor allem für meine Ehefrau aus dem Wiener Bildungsbürgertum. Ich selbst kannte Asoziale wenigstens aus dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. H. E. Richter beschreibt in "Lernziel Solidarität" treffend die Fassungslosigkeit des braven Bürgers, der es einfach nicht glauben kann, daß es, mitten in unserer Stadt, so etwas gibt: Eine geschlossene Unterschicht. Schließlich: Ich kenne fast niemand, der die Freiheitlichen wählt. Es muß sie aber geben, diese Million Menschen. Sie bekennen sich, anders als in Kärnten, bei uns nur in der Wahlzelle dazu. Bei der letzten Nationalratswahl waren die Freiheitlichen in mehreren Tiroler Gemeinden die stärkste Partei, ohne dort auch nur einen einzigen Funktionär zu haben. Freiheitliche Wahlbeisitzer wurden von den Gemeinden in Innsbruck angefordert, weil niemand in Vomp oder Trins öffentlich bekennen wollte, daß er dazugehört. Der Plan, in allen Gemeinden, wo sie stärkste Partei waren, Feste abzuhalten, ist rasch begraben worden. Man hätte nicht gewußt, mit wem feiern. Und nicht ein einziger Kommentar ist bisher darüber geschrieben worden: Was sind das für Helden, die nur in der Abgeschiedenheit der Wahlzelle ... halt: Was sind das für Zustände, wenn von einem Viertel nur der Protest gewählt wird, und das so heimlich, mit der Faust im Hosensack? </div> [[Kategorie:Die Furche]] [[Kategorie:FPÖ]] [[Kategorie:1996]]
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