Aus Holzknecht

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Der Chorleiter des Wiltener Kirchenchores hat für Weihnachten eine sehr bemerkenswerte Messe komponiert. Früher einmal da schrieb jeder bessere Organist für die hohen Feiertage eine neue Messe; heute ist das viel seltener geworden. Viele Kirchenmusiker warteten daher gespannt auf die Aufnahme dieser interessanten Komposition - und sie wurden ziemlich enttäuscht. Ausgerechnet an einigen Pianostellen hört man weder die Sänger noch die Sologeige richtig, sondern vor allem die Züge, die vom Innsbrucker Hauptbahnhof Richtung Westbahnhof rattern. Sie tun das auf Betonschwellen. Die Wiltener Sänger und Musiker und die Kirchgänger aus der Stadt und ihrer Umgebung sind das alles schon ein wenig gewohnt. Nicht so die Anrainer. Deren Lebensqualität wird, vor allem auch in der Nacht, durch den starken Verkehr erheblich beeinflusst - mutwillig, wie man geneigt ist zu sagen. Denn dass Züge bei der Fahrt über Betonschwellen wesentlich lauter sind, weiß man schon sehr lange. Warum man dann trotz der dichten Verbauung des Gebietes auf Beton statt auf Holz gesetzt hat? Weil die Betonschwellen etwas leichter zu entsorgen sind, seit man hölzerne Schwellen zu Sondermüll erklärt hat? Man darf sie weder verheizen noch als Gartenzäune verwenden. Die verpatzte Aufnahme wird die Eisenbahner nicht zum Umdenken bringen. Sie bauen ja, werden sie antworten, überall im Land Lärmschutzwände - natürlich aus Beton und Eisen. Doch nicht etwa aus Holz.
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Der Chorleiter des Wiltener Kirchenchores hat für Weihnachten eine sehr bemerkenswerte Messe komponiert. Früher einmal da schrieb jeder bessere Organist für die hohen Feiertage eine neue Messe; heute ist das viel seltener geworden. Viele Kirchenmusiker warteten daher gespannt auf die Aufnahme dieser interessanten Komposition - und sie wurden ziemlich enttäuscht. Ausgerechnet an einigen Pianostellen hört man weder die Sänger noch die Sologeige richtig, sondern vor allem die Züge, die vom Innsbrucker Hauptbahnhof Richtung Westbahnhof rattern. Sie tun das auf Betonschwellen.  
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Die Wiltener Sänger und Musiker und die Kirchgänger aus der Stadt und ihrer Umgebung sind das alles schon ein wenig gewohnt. Nicht so die Anrainer. Deren Lebensqualität wird, vor allem auch in der Nacht, durch den starken Verkehr erheblich beeinflusst - mutwillig, wie man geneigt ist zu sagen. Denn dass Züge bei der Fahrt über Betonschwellen wesentlich lauter sind, weiß man schon sehr lange. Warum man dann trotz der dichten Verbauung des Gebietes auf Beton statt auf Holz gesetzt hat? Weil die Betonschwellen etwas leichter zu entsorgen sind, seit man hölzerne Schwellen zu Sondermüll erklärt hat? Man darf sie weder verheizen noch als Gartenzäune verwenden.  
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Die verpatzte Aufnahme wird die Eisenbahner nicht zum Umdenken bringen. Sie bauen ja, werden sie antworten, überall im Land Lärmschutzwände - natürlich aus Beton und Eisen. Doch nicht etwa aus Holz.
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Aktuelle Version vom 08:23, 24. Feb. 2014

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