Aus Holzknecht
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| autor = Winfried Hofinger | | autor = Winfried Hofinger | ||
- | | medium = Tiroler Bauernzeitung | + | | medium = Tiroler Bauernzeitung |
| texttyp = Kommentar | | texttyp = Kommentar | ||
| erscheinungsdatum= Dezember 2007 | | erscheinungsdatum= Dezember 2007 | ||
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- | Über die Bezirksblätter, die inzwischen nach eigener Aussage 1,5 Millionen Leser erreichen, flatterte dieser Tage ein besonderer Adventkalender ins Haus: Ein "Adventkalender der heimischen Wirtschaft". Macht man die einzelnen Fenster auf neugierig, wie man ist, vor dem jeweils erlaubten Termin, dann stößt man je nach Bezirk auf dies und das: Eine Nachhilfeschule gibt 10 Prozent Rabatt, weil es "Weihnachtskurse" sind. Das Casino Seefeld behauptet, ohne die Spur eines Beweises und gegen alle Regeln der Statistik, dass der 13. ein Glückstag wäre. Vom Zeughaus bekommt man um den Preis von einer Eintrittskarte deren zwei, weil Advent ist, Ankunft Jesu als Kind im Stall von Bethlehem. Und eine Apotheke schenkt einem, wenn man über 10 Euro dort lässt, ein Gesundheitsbad. Weil ein Plasmazentrum schon drei Fenster vom 1. bis zum 18. Dezember gekauft hat, kriegt es auch den 24. - und da steht dann, am Geburtstag Jesu: "Baxter Plasmazentrum, 20 Euro pro Spende". Und weil Weihnachten ist, ist das Fenster am 24. Dezember doppelt so groß wie alle anderen. Es wird auch doppelt so teuer sein, wenn nicht mehr. Andere Einrichtungen, von der TIWAG bis zur Kulturabteilung (!) der niederösterreichischen (!) Landesregierung, bis zum Gesundheitsministerium (!), verzichten auf ein eigenes Fenster, aber sie sponsern das offenbar - über unsere Stromrechnung, mit unseren Steuergeldern. Weit haben wir es gebracht. Ein Anruf bei der Werbeabteilung macht uns nicht klüger. Was eine Gratisstunde in einem Fitnessstudio mit Advent und Weihnachten zu tun habe, konnte man uns dort beim besten Willen nicht sagen. Danke auf jeden Fall für den Anruf Ja, dann - frohe Weihnachten! | + | Über die Bezirksblätter, die inzwischen nach eigener Aussage 1,5 Millionen Leser erreichen, flatterte dieser Tage ein besonderer Adventkalender ins Haus: Ein "Adventkalender der heimischen Wirtschaft". Macht man die einzelnen Fenster auf neugierig, wie man ist, vor dem jeweils erlaubten Termin, dann stößt man je nach Bezirk auf dies und das: Eine Nachhilfeschule gibt 10 Prozent Rabatt, weil es "Weihnachtskurse" sind. Das Casino Seefeld behauptet, ohne die Spur eines Beweises und gegen alle Regeln der Statistik, dass der 13. ein Glückstag wäre. Vom Zeughaus bekommt man um den Preis von einer Eintrittskarte deren zwei, weil Advent ist, Ankunft Jesu als Kind im Stall von Bethlehem. Und eine Apotheke schenkt einem, wenn man über 10 Euro dort lässt, ein Gesundheitsbad. Weil ein Plasmazentrum schon drei Fenster vom 1. bis zum 18. Dezember gekauft hat, kriegt es auch den 24. - und da steht dann, am Geburtstag Jesu: "Baxter Plasmazentrum, 20 Euro pro Spende". Und weil Weihnachten ist, ist das Fenster am 24. Dezember doppelt so groß wie alle anderen. Es wird auch doppelt so teuer sein, wenn nicht mehr. |
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+ | Andere Einrichtungen, von der TIWAG bis zur Kulturabteilung (!) der niederösterreichischen (!) Landesregierung, bis zum Gesundheitsministerium (!), verzichten auf ein eigenes Fenster, aber sie sponsern das offenbar - über unsere Stromrechnung, mit unseren Steuergeldern. Weit haben wir es gebracht. Ein Anruf bei der Werbeabteilung macht uns nicht klüger. Was eine Gratisstunde in einem Fitnessstudio mit Advent und Weihnachten zu tun habe, konnte man uns dort beim besten Willen nicht sagen. Danke auf jeden Fall für den Anruf Ja, dann - frohe Weihnachten! | ||
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[[Kategorie:Kirchliches]] | [[Kategorie:Kirchliches]] | ||
[[Kategorie:Bezirksblätter]] | [[Kategorie:Bezirksblätter]] |