Aus Holzknecht
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Auswahl nach "Ungunst" | Auswahl nach "Ungunst" | ||
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Für die Umstellungsaktion kommen nur Gebiete in Betracht, welche aus Ungunst der Verhältnisse, unter denen sie wirtschaften müssen, nicht in der Lage wären, den Anschluß an die immer stärker in Erscheinung tretende Konkurrenz zu finden. Österreich weist einen hohen Anteil von Bergbauern auf. Hiebei hat Tirol, bezogen auf die Anzahl der Gesamtbetriebe, den höchsten Prozentsatz. Die Flachlandgebiete Österreichs konnten eine weitgehende Rationalisierung durch den Einsatz vieler moderner Landmaschinen vornehmen. Die Verhältnisse im Bergbauerngebiet liegen dagegen weit schwieriger. | Für die Umstellungsaktion kommen nur Gebiete in Betracht, welche aus Ungunst der Verhältnisse, unter denen sie wirtschaften müssen, nicht in der Lage wären, den Anschluß an die immer stärker in Erscheinung tretende Konkurrenz zu finden. Österreich weist einen hohen Anteil von Bergbauern auf. Hiebei hat Tirol, bezogen auf die Anzahl der Gesamtbetriebe, den höchsten Prozentsatz. Die Flachlandgebiete Österreichs konnten eine weitgehende Rationalisierung durch den Einsatz vieler moderner Landmaschinen vornehmen. Die Verhältnisse im Bergbauerngebiet liegen dagegen weit schwieriger. | ||
Die Auswahl eines Gebietes für Umstellungsmaßnahmen erfolgt nach Vorschlägen der jeweiligen Bezirkslandwirtschaftskammer in einer alljährlichen Sitzung der Landeswirtschaftskammer, bei welcher die zuständigen Interessenvertreter und Förderungsorgane anwesend sind. | Die Auswahl eines Gebietes für Umstellungsmaßnahmen erfolgt nach Vorschlägen der jeweiligen Bezirkslandwirtschaftskammer in einer alljährlichen Sitzung der Landeswirtschaftskammer, bei welcher die zuständigen Interessenvertreter und Förderungsorgane anwesend sind. | ||
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Erfolge in Tirol | Erfolge in Tirol | ||
- | In Tirol werden zur Zeit 70 Umstellungsgemeinschaften mit rund 3000 Mitgliedern betreut. Der Gesamtaufwand zur Durchführung aller Programme betrug 1966 34 Millionen Schilling, der Aufwand an Beihilfen rund 7 Millionen. Obwohl die Auswirkungen von Förderungsmaßnahmen in der Landwirtschaft naturgemäß nicht unmittelbar folgen können, sind in der kurzen Zeit dieser Aktion doch bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Sie finden ihren meßbaren Ausdruck in der Erhöhung der Milchmarktleistung oder in der Verbesserung der Viehqualität und den damit zusammenhängenden höheren Erlösen aus der Viehproduktion. So ist z. B. in der Umstellungsgemeinde Fügenberg die Durchschnittsleistung des dortigen | + | In Tirol werden zur Zeit 70 Umstellungsgemeinschaften mit rund 3000 Mitgliedern betreut. Der Gesamtaufwand zur Durchführung aller Programme betrug 1966 34 Millionen Schilling, der Aufwand an Beihilfen rund 7 Millionen. Obwohl die Auswirkungen von Förderungsmaßnahmen in der Landwirtschaft naturgemäß nicht unmittelbar folgen können, sind in der kurzen Zeit dieser Aktion doch bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Sie finden ihren meßbaren Ausdruck in der Erhöhung der Milchmarktleistung oder in der Verbesserung der Viehqualität und den damit zusammenhängenden höheren Erlösen aus der Viehproduktion. So ist z. B. in der Umstellungsgemeinde Fügenberg die Durchschnittsleistung des dortigen Braunvieh-zuchtvereines von 3413 kg Milch im Jahre 1960 bis zum Jahre 1965 auf 4629 kg angestiegen. |
Die Haupteinnahmequelle der Bergbauern ist die Rinderhaltung mit einer organisierten Viehzucht. In der Umstellungsgemeinde Hartberg im Zillertal bestand im Jahre 1959 1 Viehzuchtverein mit insgesamt 14 Mitgliedern und 71 kontrollierten Kühen, heute bestehen bereits 7 Viehzuchtvereine mit insgesamt 77 Mitgliedern und 439 kontrollierten Kühen. | Die Haupteinnahmequelle der Bergbauern ist die Rinderhaltung mit einer organisierten Viehzucht. In der Umstellungsgemeinde Hartberg im Zillertal bestand im Jahre 1959 1 Viehzuchtverein mit insgesamt 14 Mitgliedern und 71 kontrollierten Kühen, heute bestehen bereits 7 Viehzuchtvereine mit insgesamt 77 Mitgliedern und 439 kontrollierten Kühen. |