Aus Holzknecht
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Ein Dorf im Innsbrucker Mittelgebirge. Eine mittelgroße Pension steht seit Jahren leer. Einige Bürger aus dem Dorf, einheimische und zugezogene, schlagen vor, in dem Haus bosnische Flüchtlinge unterzubringen - solche, die in einer Sellrainer Pension viel zu wenig Platz hatten. Zur großen Freude aller wird der Inhaber der Pension sein Haus auf mehrere Jahre gratis zur Verfügung stellen. | Ein Dorf im Innsbrucker Mittelgebirge. Eine mittelgroße Pension steht seit Jahren leer. Einige Bürger aus dem Dorf, einheimische und zugezogene, schlagen vor, in dem Haus bosnische Flüchtlinge unterzubringen - solche, die in einer Sellrainer Pension viel zu wenig Platz hatten. Zur großen Freude aller wird der Inhaber der Pension sein Haus auf mehrere Jahre gratis zur Verfügung stellen. | ||
- | Aber nun kommt es: Ein Anwalt, der sein Wohnhaus in der Nähe hat, intrigiert mit allem, wozu ein Anwalt fähig ist, gegen seine neuen Nachbarn. Der Wert seines Hauses würde durch die bosnischen Frauen und Kinder wesentlich vermindert. Es heißt sogar, daß er dem Hausbesitzer 50.000 Schilling geboten habe für den Fall, daß er sein Angebot wieder zurückzieht | + | |
+ | Aber nun kommt es: Ein Anwalt, der sein Wohnhaus in der Nähe hat, intrigiert mit allem, wozu ein Anwalt fähig ist, gegen seine neuen Nachbarn. Der Wert seines Hauses würde durch die bosnischen Frauen und Kinder wesentlich vermindert. Es heißt sogar, daß er dem Hausbesitzer 50.000 Schilling geboten habe für den Fall, daß er sein Angebot wieder zurückzieht. | ||
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Es steht geschrieben, daß wir am jüngsten Tag gefragt werden, ob wir dem, der ohne Unterkunft war, eine Herberge verschafft haben. Der Pensionsbesitzer wird dann besser dastehen als der, der Frauen und Kindern nicht vergönnt, neben seiner Villa eine Bleibe zu finden, während ihr Heimatland zerstört wird. | Es steht geschrieben, daß wir am jüngsten Tag gefragt werden, ob wir dem, der ohne Unterkunft war, eine Herberge verschafft haben. Der Pensionsbesitzer wird dann besser dastehen als der, der Frauen und Kindern nicht vergönnt, neben seiner Villa eine Bleibe zu finden, während ihr Heimatland zerstört wird. | ||