Aus Holzknecht
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Ein Wochenmagazin hat in den letzten Monaten seine Auflage vermutlich deshalb halten können, weil es seine Seiten mit den Bezügen der Politiker füllte. Die größten Summen kamen jeweils dort zusammen, wo sich das alles addierte, wo zu Politikergehältern noch Aufwandsentschädigungen, Pensionen, andere - voll weiterlaufende - Gehälter, Wohnungsgelder in der Höhe eines Arbeitergehaltes usw. dazugerechnet werden. Man kann seither nicht mehr gut eine Ministerbank im Parlament oder die Regierungsbank in den Landtagen anschauen, ohne ständig an sehr viel Geld zu denken. | Ein Wochenmagazin hat in den letzten Monaten seine Auflage vermutlich deshalb halten können, weil es seine Seiten mit den Bezügen der Politiker füllte. Die größten Summen kamen jeweils dort zusammen, wo sich das alles addierte, wo zu Politikergehältern noch Aufwandsentschädigungen, Pensionen, andere - voll weiterlaufende - Gehälter, Wohnungsgelder in der Höhe eines Arbeitergehaltes usw. dazugerechnet werden. Man kann seither nicht mehr gut eine Ministerbank im Parlament oder die Regierungsbank in den Landtagen anschauen, ohne ständig an sehr viel Geld zu denken. | ||
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Zufällig fiel dieser Tage der Blick in ein altes Landesgesetzblatt. Der Name des Landes sei hier schamhaft verschwiegen. Das Gesetz, in dem die Bezüge zum Landtag geregelt werden, stammt nicht von anno Schnee, sondern aus einer Zeit, da alle heutigen Abgeordneten und alle Regierungsmitglieder schon am Leben waren. Auch die jüngsten unter ihnen gingen schon zur Schule, als am 16. Februar 1951 beschlossen wurde: "(2) Weiters erhalten sie eine monatliche Reisekostenentschädigung ... in Höhe der Eisenbahngebietskarte 3. Klasse". | Zufällig fiel dieser Tage der Blick in ein altes Landesgesetzblatt. Der Name des Landes sei hier schamhaft verschwiegen. Das Gesetz, in dem die Bezüge zum Landtag geregelt werden, stammt nicht von anno Schnee, sondern aus einer Zeit, da alle heutigen Abgeordneten und alle Regierungsmitglieder schon am Leben waren. Auch die jüngsten unter ihnen gingen schon zur Schule, als am 16. Februar 1951 beschlossen wurde: "(2) Weiters erhalten sie eine monatliche Reisekostenentschädigung ... in Höhe der Eisenbahngebietskarte 3. Klasse". | ||
Figl und Schärf waren damals an der Regierung, Körner war noch nicht Bundespräsident; es gab noch Lebensmittelmarken. Und in der Bahn gab es noch drei Klassen. Die dritte Klasse hatte damals hauptsächlich Holzbänke, mit der Heizung haperte es; die Fenster waren noch nicht alle wieder eingesetzt, in Personenzügen tat es oft noch ein Pappkarton. | Figl und Schärf waren damals an der Regierung, Körner war noch nicht Bundespräsident; es gab noch Lebensmittelmarken. Und in der Bahn gab es noch drei Klassen. Die dritte Klasse hatte damals hauptsächlich Holzbänke, mit der Heizung haperte es; die Fenster waren noch nicht alle wieder eingesetzt, in Personenzügen tat es oft noch ein Pappkarton. |