Aus Holzknecht

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Mit Direktor Alois Partl ging ich einmal in der Woche in das Landhaus. Im großen Sendesaal des Rundfunks, im ersten Stock, nahmen wir, betreut von Dr. Friedl Haider, eine Sendung "Aus dem Land, für das Land" auf. Die Kammer kaufte ein Tonbandgerät, mit dem ich überall, wo eine bäuerliche Veranstaltung war, Interviews aufnahm. Der Kammer war das natürlich recht, und auch dem Rundfunk wäre es viel teurer gekommen, an einem Samstag Vormittag einen eigenen Mitarbeiter nach Oberndorf zu schicken um ein fünf-Minuten-Interiew von der dortigen Pinzgauer Ausstellung zu machen. Einmal kam ich von so einer Ausfahrt mit vier Beiträgen zurück, was, auch nach dem Abzug der Einkommensteuer, eine schöne Zubuße zu meinem Gehalt war. Die Beamtengehälter, und damit auch die unseren, stiegen erst um 1970 beträchtlich an. Der alte Spruch, dass ein Beamter zwar wenig, das aber dafür sicher verdient, stimmt spätestens ab dieser Zeit nicht mehr. Nun bekommen wir reichlich, und das sicher.
Mit Direktor Alois Partl ging ich einmal in der Woche in das Landhaus. Im großen Sendesaal des Rundfunks, im ersten Stock, nahmen wir, betreut von Dr. Friedl Haider, eine Sendung "Aus dem Land, für das Land" auf. Die Kammer kaufte ein Tonbandgerät, mit dem ich überall, wo eine bäuerliche Veranstaltung war, Interviews aufnahm. Der Kammer war das natürlich recht, und auch dem Rundfunk wäre es viel teurer gekommen, an einem Samstag Vormittag einen eigenen Mitarbeiter nach Oberndorf zu schicken um ein fünf-Minuten-Interiew von der dortigen Pinzgauer Ausstellung zu machen. Einmal kam ich von so einer Ausfahrt mit vier Beiträgen zurück, was, auch nach dem Abzug der Einkommensteuer, eine schöne Zubuße zu meinem Gehalt war. Die Beamtengehälter, und damit auch die unseren, stiegen erst um 1970 beträchtlich an. Der alte Spruch, dass ein Beamter zwar wenig, das aber dafür sicher verdient, stimmt spätestens ab dieser Zeit nicht mehr. Nun bekommen wir reichlich, und das sicher.
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Es war eine schöne Zeit, damals. Robert Riedler sagte später einmal, dass man unter Lechner immer das Gefühl hatte, zu wenig zu tun, bei Partl fühlte man, richtig zu liegen, bei seinem Nachfolger hatte man den Eindruck, eher zu viel zu tun. Auf einer ganztägigen Pressefahrt stellten Direktor Alois Partl und Hofrat Hans Weingartner den am Ende recht erschöpften Journalisten die neue Schweinestation in Rotholz, das Käselager in Hall, die Besamungsanstalt in Telfs und das Kartoffellager in Silz vor. Es schien alles nur aufwärts zu gehen. Die Kammer war so wohl geordnet, dass sie meinte, es sich leisten zu können, nach dem Abgang von Alois Parti in die Landesregierung mit einem Teilzeitdirektor auszukommen. Jakob Halder war dazu noch Abgeordneter zum Nationalrat, Parteiobmann des größten Bezirkes, Obmann der Sozialversicherungsanstalt der Bauern und Obmann einer Wohnbaugenossenschaft. Dass die Kammer trotz der fast ständigen Abwesenheit ihres leitenden Beamten nicht zugrunde ging, ist nur darauf zurückzuführen, dass in den Bezirken und in den Abteilungen so gut gearbeitet wurde. Und weil die Mitfinanzierung dieser Arbeit durch Bund und Land nie in Zweifel gezogen wurde. Ob neue Aufgaben angegangen, oder verzichtbare abgegeben wurden, war nicht das Ergebnis von längerem Nachdenken oder von Arbeitsgruppen, sondern hing eigentlich nur davon ab, ob ein Abteilungsleiter dies oder jenes für wichtig oder unwichtig hielt.
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Es war eine schöne Zeit, damals. Robert Riedler sagte später einmal, dass man unter Lechner immer das Gefühl hatte, zu wenig zu tun, bei Partl fühlte man, richtig zu liegen, bei seinem Nachfolger hatte man den Eindruck, eher zu viel zu tun. Auf einer ganztägigen Pressefahrt stellten Direktor Alois Partl und Hofrat Hans Weingartner den am Ende recht erschöpften Journalisten die neue Schweinestation in Rotholz, das Käselager in Hall, die Besamungsanstalt in Telfs und das Kartoffellager in Silz vor. Es schien alles nur aufwärts zu gehen. Die Kammer war so wohl geordnet, dass sie meinte, es sich leisten zu können, nach dem Abgang von Alois Partl in die Landesregierung mit einem Teilzeitdirektor auszukommen. Jakob Halder war dazu noch Abgeordneter zum Nationalrat, Parteiobmann des größten Bezirkes, Obmann der Sozialversicherungsanstalt der Bauern und Obmann einer Wohnbaugenossenschaft. Dass die Kammer trotz der fast ständigen Abwesenheit ihres leitenden Beamten nicht zugrunde ging, ist nur darauf zurückzuführen, dass in den Bezirken und in den Abteilungen so gut gearbeitet wurde. Und weil die Mitfinanzierung dieser Arbeit durch Bund und Land nie in Zweifel gezogen wurde. Ob neue Aufgaben angegangen, oder verzichtbare abgegeben wurden, war nicht das Ergebnis von längerem Nachdenken oder von Arbeitsgruppen, sondern hing eigentlich nur davon ab, ob ein Abteilungsleiter dies oder jenes für wichtig oder unwichtig hielt.
Um 1980, als der Forstreferent der Kammer in Pension ging (mit 65 Jahren, wie das allgemein üblich war), fragte mich Präsident Hans Astner, ob ich nicht dessen Nachfolger werden wollte. Ich darauf: Ich habe mich seit dem Studium kaum mehr mit forstlichen Fragen befasst, mehr als dass ich monatlich die Forstzeitung lese habe ich in dem Bereich, den ich gelernt habe, nicht mehr getan. Astner entgegnete: Du kannst das sicher. Ich bin dann auch deshalb gerne in die Forstwirtschaft ausgewichen, weil wir uns im Präsidium auseinandergelebt hatten. Auf einer wilden Betriebsversammlung im Gasthof Sailer war ich der Anführer der Jungen gegen die abenteuerliche Pensionsregelung für uns Kammerangestellte. Ein Direktionssekretär, der ich inzwischen geworden war, der gegen seine Obrigkeit den Aufstand inszeniert? Ein Leben lang die Reden für andere schreiben? Noch ein paar tausend Belangsendungen verfassen? - Ich sagte zu, und ich übernahm die forstliche Interessenvertretung und die Geschäftsführung der Einforstungsgenossenschaft.
Um 1980, als der Forstreferent der Kammer in Pension ging (mit 65 Jahren, wie das allgemein üblich war), fragte mich Präsident Hans Astner, ob ich nicht dessen Nachfolger werden wollte. Ich darauf: Ich habe mich seit dem Studium kaum mehr mit forstlichen Fragen befasst, mehr als dass ich monatlich die Forstzeitung lese habe ich in dem Bereich, den ich gelernt habe, nicht mehr getan. Astner entgegnete: Du kannst das sicher. Ich bin dann auch deshalb gerne in die Forstwirtschaft ausgewichen, weil wir uns im Präsidium auseinandergelebt hatten. Auf einer wilden Betriebsversammlung im Gasthof Sailer war ich der Anführer der Jungen gegen die abenteuerliche Pensionsregelung für uns Kammerangestellte. Ein Direktionssekretär, der ich inzwischen geworden war, der gegen seine Obrigkeit den Aufstand inszeniert? Ein Leben lang die Reden für andere schreiben? Noch ein paar tausend Belangsendungen verfassen? - Ich sagte zu, und ich übernahm die forstliche Interessenvertretung und die Geschäftsführung der Einforstungsgenossenschaft.

Version vom 15:38, 19. Feb. 2014

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