Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung   ?
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| erscheinungsdatum= Frühjahr 2001
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Die ältesten Weistümer sind voll mit Bestimmungen zum Schutz des Waldes. Seine Abholzung, seine Rodung war ebenso verboten wie das Eintreiben von Ziegen. Die Jagd war zumeist Sache des Landesherren.
Die ältesten Weistümer sind voll mit Bestimmungen zum Schutz des Waldes. Seine Abholzung, seine Rodung war ebenso verboten wie das Eintreiben von Ziegen. Die Jagd war zumeist Sache des Landesherren.
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In einem Gebirgsland ist und war die Erhaltung des Bannwaldes öffentliches Anliegen. Bannwald bedeutete einst, dass man aus diesem Wald nichts entnehmen durfte; seine Nutzung war gebannt und er hatte Unheil von oben zu bannen Das Verbot jedweder Nutzung ließ ihn älter und damit schwächer werden.
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In einem Gebirgsland ist und war die Erhaltung des Bannwaldes öffentliches Anliegen. Bannwald bedeutete einst, dass man aus diesem Wald nichts entnehmen durfte; seine Nutzung war gebannt und er hatte Unheil von oben zu bannen. Das Verbot jedweder Nutzung ließ ihn älter und damit schwächer werden.
Die Wälder zur Deckung der Holznotdurft der Bergwerke waren besonders geschützt. Größter Verbraucher war die Saline in Hall. Wegen des Haller Rechens quer über den Inn war dieser erst von Hall abwärts schiffbar. Fast jeder Wald von Hall innaufwärts, bis ins Engadin, zeigt Spuren des Haller Sudbetriebes. Haller Forstknechte stupften im Radurschel im oberen Gericht Zirbennüsse, sie erneuerten künstlich, was sie vorher kahlgeschlagen hatten.
Die Wälder zur Deckung der Holznotdurft der Bergwerke waren besonders geschützt. Größter Verbraucher war die Saline in Hall. Wegen des Haller Rechens quer über den Inn war dieser erst von Hall abwärts schiffbar. Fast jeder Wald von Hall innaufwärts, bis ins Engadin, zeigt Spuren des Haller Sudbetriebes. Haller Forstknechte stupften im Radurschel im oberen Gericht Zirbennüsse, sie erneuerten künstlich, was sie vorher kahlgeschlagen hatten.
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Je mehr Menschen in den Städten wohnen, umso wichtiger wird der Wald (und später die Region oberhalb der Waldgrenze, das alpine Gelände) als Ort der Erholung. Auf Äckern und dreischnittigen Wiesen im Tal kann man sich nur sehr schwer frei bewegen. Die sogenannte "Öffnung des Waldes" durch das Forstgesetz 1975 war für Tirol und Vorarlberg kein Thema. Hier betrat jeder jeden Wald, ob der nun im Besitz eines Bauern, einer Gemeinde, einer Agrargemeinschaft oder der Bundesforste war. Beeren und Pilze zu pflücken war allen ungefragt gestattet. Die Möblierung von Waldspielplätzen brachte eine gewisse Konzentration der Waldbesucher. Lehrpfade versuchten erfolgreich, Wissen zu vermitteln.
Je mehr Menschen in den Städten wohnen, umso wichtiger wird der Wald (und später die Region oberhalb der Waldgrenze, das alpine Gelände) als Ort der Erholung. Auf Äckern und dreischnittigen Wiesen im Tal kann man sich nur sehr schwer frei bewegen. Die sogenannte "Öffnung des Waldes" durch das Forstgesetz 1975 war für Tirol und Vorarlberg kein Thema. Hier betrat jeder jeden Wald, ob der nun im Besitz eines Bauern, einer Gemeinde, einer Agrargemeinschaft oder der Bundesforste war. Beeren und Pilze zu pflücken war allen ungefragt gestattet. Die Möblierung von Waldspielplätzen brachte eine gewisse Konzentration der Waldbesucher. Lehrpfade versuchten erfolgreich, Wissen zu vermitteln.
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Ist das alles so nüchtern und so wenig mystisch? So, wie in einem Text von Robert Musil, der trocken feststellt, dass nicht der Schöpfer den deutschen Wald aufgebaut hat, so hoch da droben, sondern der Herr Forstmeister? - Es gibt vermutlich beides: Den nüchternen Bezug des Waldbesitzers oder des Försters zum Wald als Produktionsstätte von Holz, als Arbeitsplatz. Und die verklärte Beziehung des Städters zu "seinem" Wald, also zu jenem Wald, in dem er die besten Schwammerlplätze weiß und den Bach, an dem seine Kinder spielen; das Moor, wo man bis zu den Knien einsinkt, und den zerfallenden Spechtbaum.
Ist das alles so nüchtern und so wenig mystisch? So, wie in einem Text von Robert Musil, der trocken feststellt, dass nicht der Schöpfer den deutschen Wald aufgebaut hat, so hoch da droben, sondern der Herr Forstmeister? - Es gibt vermutlich beides: Den nüchternen Bezug des Waldbesitzers oder des Försters zum Wald als Produktionsstätte von Holz, als Arbeitsplatz. Und die verklärte Beziehung des Städters zu "seinem" Wald, also zu jenem Wald, in dem er die besten Schwammerlplätze weiß und den Bach, an dem seine Kinder spielen; das Moor, wo man bis zu den Knien einsinkt, und den zerfallenden Spechtbaum.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:Wald]]
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[[Kategorie:Kirchliches]]
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[[Kategorie:2001]]
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Aktuelle Version vom 20:09, 24. Feb. 2014

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